Seit über zehn Jahren gehört Lisa Schürger fest zur internationalen Spitze im Islandpferdesport – das ist in der Szene längst bekannt. Dass die Neumarkterin jedoch ausgerechnet bei ihrem letzten Turnierstart mit ihrem Herzenspferd Kjalar frá Strandarhjáleigu, einem mittlerweile 19-jährigen Schimmel, mit dem sie bereits mehr als 20 Deutsche und Europameistertitel erritten hat, als Weltmeisterin die Bühne verlassen würde, damit hatte wohl selbst sie nicht gerechnet.

Genau so kam es jedoch: Die 35-jährige Oberpfälzerin, die in Freystadt einen eigenen Trainingsstall betreibt, setzte sich vergangene Woche bei der Weltmeisterschaft in Birmenstorf nahe Zürich gegen starke Konkurrenz aus 18 Nationen durch. Vor täglich über 7.000 Zuschauern überzeugte sie mit dem besten Gesamtpaket aus mehreren Prüfungen in Tölt und Viergang. Bewertet wurden dabei unter anderem Taktreinheit, korrekte Haltung, Tempofähigkeit, Tempounterschiede sowie die Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Am Ende krönte sie ihr treuer Wallach mit dem Sieg in der Gesamtwertung.

Eine Rekordhalterin mit Herzenspferd

Bemerkenswert ist dies auch mit Blick auf die derzeit teils hitzig geführte Diskussion um Reitsport und Pferdewohl: Kjalar begleitet Lisa Schürger bereits seit seiner Grundausbildung vor 15 Jahren. Seitdem stellt sie ihn konstant gesund, leistungsbereit und erfolgreich im Turniersport auf höchstem Niveau vor.

Diese beeindruckende Konstanz und die sportliche Langlebigkeit verdankt das Duo nicht zuletzt sorgfältiger Pflege und der Unterstützung von Familie und Team. Das Ergebnis spricht für sich: Kein anderes Paar in Deutschland – und kein anderes aus dem Bundeskader des IPZV e.V. – konnte in den vergangenen zehn Jahren mehr Titel im In- und Ausland erringen. Und niemand erhielt in der Königsdisziplin T1 (Töltpreis) höhere Wertnoten als Lisa Schürger und ihr Schimmelwallach.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser unglaublichen Leistung!